Vom 7. bis 9. Dezember findet in Nashville das WordCamp US 2018 statt. Und es sieht sehr danach aus, dass das lange erwartete Update von WordPress uaf die Version 5.0 in dieser Zeit, vielleicht sogar schon einen Tag davor, veröffentlicht wird.
Wie wirkt sich das WordPress 5.0 Update auf deine Webseite aus?
Dieses Update wird mit Sicherheit eines der größten WordPress-Updates der letzten Jahre werden. Denn es enthält neben dem neuen Theme “Twenty-Nineteen” auch den neuen Gutenberg-Editor. Deshalb verlangt das Update auch einige Anpassungen von den Themes und Plugins.
Die Hersteller der Themes und Plugins konnten diese bereits seit einiger Zeit auf WordPress 5.0 vorbereiten. Allerdings gab es auch bis zuletzt immer wieder Änderungen in WordPress 5.0. Deshalb weiß momentan niemand, ob das Update bei jedem Theme und jedem Plugin reibungslos funktioniert.
Deshalb solltest du prüfen, ob deine Webseite inklusive deiner Themes und aller aktiven Plugins auf WordPress 5.0 vorbereitet sind, bevor du auf WordPress 5.0 aktualisierst.
Bevor wir uns allerdings darum kümmern, deine Website auf WordPress 5.0 vorzubereiten, möchte ich dir aber noch deine aktuellen Handlungsoptionen vorstellen. Unter Umständen musst du ja dann deine Website momentan gar nicht auf WordPress 5.0 umstellen.
Deine Handlungsoptionen
Ich habe dir hier die aus meiner Sicht aktuellen Handlungsoptionen aufgelistet. Diese habe ich entsprechend meiner Empfehlungpriorität geordnet. Die erste Option kommt also für mich vor der zweiten Option usw.
Eigentlich sage ich ja immer, dass wir Updates zeitnah, also spätestens ein paar Tage nach ihrer Veröffentlichung durchführen sollten. Der Grund ist vor allem, um die Sicherheit unserer Websites hoch zu halten. Aber bezüglich dieses Updates neige zur Vorsicht.
1. Option: Erst einmal abwarten und im neuen Jahr das Update durchführen
Manchmal kann “Abwarten und Tee trinken” ein ganz kluger Schachzug sein. Sollen doch die Anderen erst einmal vorangehen und ihre Erfahrungen sammeln. Denn bei einem so großen Update ist es nicht nur gut möglich, sondern sogar wahrscheinlich, dass noch der eine oder andere Bug gefunden wird.
Wenn es für dich also keinen zwingenden Grund gibt, warum du das Update jetzt gleich durchführen musst, dann aktualisiere deine Website erst später. In ein oder zwei Monaten wird es bestimmt eine verbesserte Version geben, die dann z.B. den Namen WordPress 5.1 trägt. Bis dahin werden auch mehr Themes und Plugins reibungslos(er) mit der neuen WordPress-Version zusammenarbeiten.
Wie kannst du sicherstellen, dass für deine Website nicht automatisch ein Update auf WordPress 5.0 durchgeführt wird?
Eigentlich musst du gar nichts machen. Denn selbst wenn für deine Website die Auto-Update-Funktion aktiviert ist, wird diese bei großen Updates, wie auf WordPress 5.0, nicht ausgeführt. Auto-Updates werden nur für “kleinere” Updates, wie z.B. von 5.0 auf 5.1 durchgeführt. Damit bist du also für dieses Update auf der sicheren Seite.
Falls du trotzdem ein ungutes Gefühl hast und wirklich ganz sichergehen willst, dass ein Auto-Update nicht durchgeführt wird, dann empfehle ich dir, eine von zwei Vorgehensweisen zu wählen:
- Wenn dein Hosting-Provider bei Updates die Funktoin als “Mittelsmann” einnimmt und auf seiner Plattform das Ein- und Ausschalten der Auto-Update-Funktion anbietet, dann gehe dorthin und schalte diese Funktion aus. Mein Hosting Provider “SiteGround” bietet diese Funktion an. Dies macht es mir sehr einfach für jede Domain, die Auto-Update-Funktion aus- oder einzuschalten.
- Falls dein Hosting-Provider diese Funktion nicht anbietet oder du dies selbst bestimmen möchtest, dann kannst du das Plugin “Easy Updates Manager” auf deiner Website installieren. Dann kannst du die Auto-Update-Funktion über das Plugin ein- und ausschalten.
2. Option: Du installierst den Classic-Editor und aktualisierst dann deine Website auf WordPress 5.0
Ab WordPress 5.0 kannst du nämlich wählen, ob du deine Texte und Beiträge mit dem Gutenberg-Editor oder dem bisherigen Classic-Editor angezeigt haben möchtest. Hierfür musst du allerdings das Plugin “Classic-Editor” installieren. Dies solltest du auf jeden Fall tun, falls du dir nicht sicher bist, ob dein Theme bereits für Gutenberg vorbereitet ist.
Nicht auf Gutenberg vorbereitet sind sehr wahrscheinlich alle älteren Themes, die in letzter Zeit nicht mehr weiterentwickelt wurden bzw. für die in den letzten 1–3 Monaten kein Update verfügbar war. Im Zweifelsfall solltest du bei dem entsprechenden Hersteller oder Webdesigner nachfragen.
3. Option: Du verwendest den Gutenberg Editor nur für bestimmte Teile deiner Webseite
Mit dem Plugin “Gutenberg Ramp” kannst du nach dem Update auf WordPress 5.0 festlegen, ob Blogbeiträge und Seiten mit dem klassischen Editor oder mit dem Gutenberg-Editor bearbeiten werden.
Dieses Plugin ermöglicht dir z.B. Blogbeiträge zukünftig mit dem Gutenberg-Editor zu erstellen und zu bearbeiten, während für Seiten weiterhin der klassische Editor verwendet wird.
4. Option: Du führst das Update auf WordPress 5.0 durch und verwendest zukünftig den Gutenberg-Editor
Mit dieser Option vollziehst du einen klaren Schnitt und stellt deine Website ohne Wenn und Aber auf die neue WordPress-Version und den neuen Editor um.
(Falls du nach der Umstellung dann doch noch Bedenken wegen des Editors bekommst, kannst du immer noch das Plugin “Classic Editor” oder “Gutenberg Ramp” installieren. Der klassische Editor wird dann aber nur noch für Beiträge und Seiten funktionieren, die bis dahin noch nicht mit dem Gutenberg-Editor bearbeitet und abgespeichert wurden.)
Damit kommen wir wieder zum Anfang dieses Artikels zurück. Denn deine Themes und Plugins sollten auf die Umstellung auf WordPress 5.0 vorbereitet sein, damit deine Website nach dem Update auch möglichst reibungslos funktioniert.
Checkliste für die Durchführung des Updates auf WordPress 5.0
Ich habe dir hier eine kleine Checkliste zusammengestellt. Diese enthält die wichtigsten Aufgaben, die du durchführen solltest, bevor du auf den Update-Button für WordPress 5.0 klickst.
Schritt 1: Erstelle ein Backup deiner Website
Dies solltest du auf jeden Fall zuerst durchführen. Erstelle ein komplettes Backup deiner Website und sichere dies z.B. auf einer externen Festplatte. Aber auf jeden Fall nicht auf dem Server deines Hosting Providers.
Falls du ganz sicher gehen möchtest, dass dein Backup funktioniert, dann erstelle daraus noch eine Kopie deiner Website z.B. auf einer Subdomain oder als lokale Testinstallation.
Denn es ist nicht notwendig, dass du dieses ganz besondere Gefühl erlebst, das sich einstellt, wenn während des Updates mit der aktiven Website etwas schief geht und du dann bemerkst, dass du aus der Backup-Datei deine Website nicht mehr herstellen kannst. Deshalb: Safety First!
Empfehlung:
Du kannst das Update auf WordPress 5.0 natürlich auf deiner aktiven Website durchführen. Ich empfehle dir jedoch, eine Kopie deiner Website zu erstellen und das Update mit dieser Kopie durchzuführen.
Wenn dann alles funktioniert, kannst du entscheiden, ob du die Prozedur noch einmal auf deiner aktiven Website durchführen möchtest, oder ob du die aktive Website durch die Kopie einfach austauschst.
Schritt 2: Prüfe deine Themes
Stelle sicher, dass deine Themes für Gutenberg vorbereitet sind. Ich gehe davon aus, dass du für deine Website ein aktives Theme sowie ein Notfall-Theme, z.B. Twenty-Ten, installiert hast. Schließlich kann es ja vorkommen, dass mit dem aktiven Theme ein Problem auftritt. In diesem Fall ist es sehr hilfreich, wenn du kurz auf ein anderes Theme wechseln kannst, um das Problem mit dem Haupttheme zu lösen.
Übrigens: Falls du neben dem aktiven Theme und dem Notfall-Theme weitere Themes installiert hast, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt,, diese überflüssigen Themes zu löschen.
Prüfe jetzt bei deinen zwei Themes nach, ob diese für WordPress 5.0 und den Gutenberg-Editor vorbereitet sind. Die notwendigen Informationen findest du üblicherweise auf der Website des Theme-Herstellers. Solltest du dort nicht fündig werden, dann frage direkt beim Support deines Theme-Herstellers nach.
Schritt 2: Prüfe deine Plugins
Prüfe alle deine Plugins, ob diese bereits auf WordPress 5.0 aktualisiert wurden. Falls sich in deinem Plugin-Verzeichnis Plugins befinden, welche du nicht verwendest, dann solltest du diese jetzt löschen. Jedes Plugin, das nicht da ist, kann auch keine Probleme bereiten.
Für Premium-Plugins kannst du auf der Website des Herstellers nachsehen oder dich beim Support des Herstellers erkundigen.
Für kostenlose Plugins gehst du auf die WordPress.org-Website und rufst dort jedes Plugin auf. In der Datenübersicht findest du unter “Getestet bis:” die Angabe, bis zu welcher Version dieses Plugin getestet wurde.
Schritt 3: Update auf WordPress 5.0 durchführen
Nachdem du eine Prüfung deiner Themes und Plugins durchgeführt hast und sichergestellt hast, dass diese mit WordPress 5.0 verwendet werden können, kannst du das Update deiner Website durchführen. Falls dabei etwas schief geht oder deine Website nach dem Update nicht so funktioniert, wie sie das sollte, dann kannst du ja glücklicherweise mit Hilfe des zu Beginn erstellten Backups den ursprünglichen Zustand deiner Website schnell wieder herstellen.
Und falls du bei der Prüfung deiner Themes und Plugins feststellst, dass etwas bisher noch nicht auf WordPRess 5.0 aktualisiert wurde, dann musst du leider noch ein wenig warten. Versuche dann bitte nicht das Update trotzdem durchzufühen, weil du der Ansicht bist, “Ach, das wird schon nicht so schlimm sein”.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg mit deiner Website.
Scrolle doch jetzt bitte ein wenig nach unten und teile mir mit, welchen Weg du für dich wählst.